Physik in Klasse fünf und sechs? Geht das? Aber Hallo! – Hallo Auto!

Uuups! Ein Auto ist ein schnelles Ding und kommt man ihm als unbedarfter Fußgänger zu nahe, bleibt keine Zeit mehr für ein freundliches „Hallo Auto“!...

Zum Glück ist diese unangenehmste Form der Kontaktaufnahme zwischen Autos und Kindern selten geworden; die Zahl der verkehrstoten Kinder ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken, ein Trend, den es zu stabilisieren und fortzuschreiben gilt!

Eine Möglichkeit dafür unter vielen ist der Bereich der Verkehrserziehung und zwar daheim im Elternhaus und in der Schule. Und hier kommt jetzt die Physik und der ADAC ins Spiel. Kinder können nämlich von Natur aus nur schrecklich schlecht abschätzen, welche Kräfte bei einer Vollbremsung, oder einem Unfall auf Fahrzeuginsassen wirken, oder wie lange ein Auto braucht, um bei der im Ort üblichen Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern tatsächlich zum Stehen zu kommen.

Anhalteweg = Reaktionsweg + Bremsweg

Diese einfache physikalische Formel stellte der ADAC am 11.10. 21018 für insgesamt drei Klassen in der Praxis nach. Also wurde eine Straße für uns gesperrt, diese mit Kreide zu einer Versuchsstrecke umgestaltet, ein Feuerwehrschlauch gelegt, um jene auch bewässern zu können, um zu ermitteln, wie sich der Bremsweg bei nasser Straße verändert. Anschließend durfte jeder Schüler seine Schätzung des Anhalteweges einzeichnen. „Huch!“ – so ein Auto braucht ja viel, viel länger! Praxisversuche zu nicht - beziehungsweise falsch angelegten Gurten wurden darüber hinaus durchgeführt. Die Schüler waren sehr aufmerksam und wissbegierig, so dass der Zweck der Veranstaltung, nämlich das Bewusstsein für die Gefahren im und ums Auto zu schärfen, definitiv erfüllt wurde.

Dass Autos heute viel Digitales enthalten ist kein Geheimnis, doch auch so manch ein Fußgänger läuft digitalisiert durch die Verkehrswelt! Wie sehr ein Smartphone ablenken kann, bewiesen die zwei Lehramtsstudentinnen, in einem kurzen Experiment: ein „whatsAppender“ Schüler war im Vorbeigehen außer Stande wahrzunehmen, dass Klassenkameraden hüpften, klatschten oder sich entfernten. Zum Glück ist ein hüpfender Schüler kein tonnenschwerer Pickup

Unser Dank gilt der Gemeinde für die Straßensperrung sowie den Mitarbeiterinnen des ADAC, die „Hallo Auto“ souverän durchführten.

Ulrich Offenwanger