My Way – High Emotions an den Probentagen

Montag, 24.04.2017, Mainleus um 9:45 Uhr, kaum zu glauben, Sonnenschein!

85 Schüler des großen Chores und 10 Schüler der Theatergruppe entsteigen nach den überraschend verschneiten Osterferien ausgeruht dem Bus. Gleich nach der Zimmerverteilung geht es ans Arbeiten. Die letzten Schneereste versucht der Chor erst einmal mit „Rain in May“ ganz nach dem Motto it makes the snow go away zu vertreiben. Doch auch andere Songs, wie „Rama Lama Ding Dong“, „Can’t Stop the Feeling“ und „Stitches“, wollen einstudiert werden.

  Der Chor ist gut drauf und die Musiklehrer Frau Lorenz, Herr Schmidt und Herr Müller sind zufrieden. Doch wie beim Wetter folgt auch in den Proben einem Hoch manchmal ein Tief. Unruhe und Unkonzentriertheit macht sich nachmittags breit, sodass die Chorleiter in den Einzelunterricht übergehen und am späten Nachmittag den Alt, Tenor und Bass untereinander aufteilen. Der Sopran wird mit einer Pause belohnt.

Und die Theatergruppe? Ist auch ganz in ihrem Element und probt, was das Zeug hält. Nur das Mittagessen reißt die Truppe abrupt aus ihrem Stück „Kabale und Liebe“ heraus, indem Herr Offenwanger rabiat die Stecker für die Beleuchtung zieht. Die Liebe zum Essen geht dann doch vor! Und mit gut gefülltem Bauch probt es sich danach auch wieder besser. Auch wenn sich plötzlich ein billiges Huhn in den Text von Jana Hornung einschleicht.Gegen Abend wird die Truppe schon ganz kribbelig, denn für zwei Stunden wird das WLAN eingeschaltet. Die Junkies unter den Schülern stürmen mit mörderischem Geschrei den Raum, der ihnen den Kontakt nach außen sichert. Gott sei dank wieder mitten im Leben! Die Welt ist für zwei Stunden gerettet!Fast könnte man zufrieden sein, wenn nicht wieder Frau Lorenz wegen eines Notfalles eine Nachtschicht hätte einlegen müssen. Selbst am nächsten Nachmittag sollte es ihr wieder nicht vergönnt sein, etwas Schlaf nachzuholen. Sorgen die vier Geburtstagsständchen und auch die Aufführung der Theatergruppe bei den Abschlussdarbietungen am Dienstagabend für gute Stimmung, ist nach dem Song „My Way“ nicht nur unser Konrektor Herr Schraud ergriffen. Für etliche, und dazu gehören Schüler der allerersten Chorklasse, neigt sich die letzte Chorfahrt dem Ende zu. Wehmut kommt auf, als unsere 10.-Klässler an diesem Abend von Herrn Schmidt verabschiedet werden.

Eine Neuheit hat die Unterkunft, die wir dieses Jahr zum zweiten Mal besuchen, vorzuweisen: eine „Sauna“ im Garten, die am Dienstagabend auch belagert wird. Hat im letzten Jahr Lorenz Brembs mit nassen Ästen ums Feuer gekämpft, wird jetzt erst einmal ordentlich eingeheizt – mit dem Ergebnis, dass es für Herrn Schmidt eine doch recht schweißtreibende Angelegenheit wird.

Am Mittwoch heißt es wieder Bettenwechsel und das Orchester zieht nach einer letzten Chorprobe, mit der sich der Mittelstufenchor aus Mainleus verabschiedet, mit Polkaklängen in den großen Saal ein und nimmt ihn in Besitz, was vom Meister mit den Worten „Mach das Ding aus!“ kommentiert wird. Die Chorklassen 5 C und 6 C finden sich mit Frau Lorenz und Herrn Müller in ihren Räumen ein, die Band hat sich schon im ersten Stock eingerichtet und lässt die ersten Bass- und Schlagzeugtöne erklingen. Die Melodie von „Walking on Sunshine“ tritt in Wettstreit mit Frank Sinatras „My Way“ und „Use Somebody“ von den Kings of Leon. Die Bandmitglieder sprechen in Eigenregie ihre Einsätze ab. Im Erdgeschoss vernimmt man in der Orchesterprobe Bekenntnisse einer Saxophonistin: „Oh, Fis. Ich war’s“, auf die Herr Schmidt ganz gelassen reagiert: „So viele unterschiedliche Fis kannst du gar nicht spielen.“ Im Laufe des Tages kristallisiert sich schon heraus, dass das Abschlussstück des Konzertes „My Way“ der Ohrwurm der Probentage werden wird. Auch in der zweiten Hälfte der Woche bleibt „WLAN“ das Zauberwort und hält die Chorklassen nach dem Abendessen noch etwas bei der Stange. Frau Lorenz kümmert sich um die Chorklassen und studiert mit der 6 C „Chöre“ von Mark Forster und gemeinsam mit der 5 C „Walking on Sunshine“ von Katrina and the Waves ein, während die Big Band, die Percussiongruppe und Mitglieder der Schulband mit Herrn Schmidt und Herrn Müller den Groove suchen und finden, sodass der Zuhörer sich nur schwer entscheiden kann, in welchem Raum er verweilen will. Schließlich wird auch diese Truppe mit dem heißen Draht nach außen belohnt und der Abend klingt mit einem gemütlichen Beisammensein und einer Runde Werwolf aus.Auf dem Programm steht am nächsten Morgen für die Chorklasse 5 C „Karl der Käfer“ mit einer selbst verfassten Strophe, in der Karl ein neues Zuhause in Eberns Umgebung erhält, und auf die Chorklasse 6 C wartet die Arbeit am Chorklassenkonzert, das mit „Porgy and Bess“ am 17. Mai 2017 in Nürnberg zum Besten gegeben wird. Nach der traditionellen Abschlusspräsentation wird auch die Truppe der zweiten Wochenhälfte mit „Sauna“ und einem gemütlichen Beisammensein belohnt. Und ein verlängertes Wochenende, das der Heimfahrt am 28.04.2017 folgt, ist doch eine weitere angenehme Belohnung, die das Schlafdefizit wieder etwas ausgleichen kann.