Normannen erobern Ebern

Gegenbesuch aus Argentan vertieft deutsch-französische Freundschaft
In der vergangenen Woche durfte die Dr.-Ernst-Schmidt-Realschule eine besondere Gruppe von Gästen willkommen heißen: 13 Schülerinnen und Schüler des Collège Jean Rostand aus Argentan machten sich auf den Weg in das Frankenland, um im Rahmen des seit 2018 bestehenden Schüleraustauschs ihre Austauschpartnerinnen und -partner in Ebern zu besuchen. Nach dem Besuch der deutschen Gruppe in der Normandie im März folgte nun der freudig erwartete Gegenbesuch.
Eine Woche lang erlebten die französischen Jugendlichen zusammen mit ihren Gastgebern nicht nur das Schulleben an der ESR, sondern auch die kulturellen und historischen Schätze Frankens. So standen Ausflüge nach Bamberg, Würzburg und Nürnberg auf dem Programm. In Bamberg bestaunte man den Dom und schlenderte durch das UNESCO-Weltkulturerbe der Altstadt. Würzburg beeindruckte mit der Festung und Mainpanorama, während Nürnberg mit seiner mittelalterlichen Burg und dem Dürer-Haus bleibende Eindrücke hinterließ.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Baumwipfelpfades bei Ebrach, wo sich die Gruppe hoch über dem Waldboden neue Perspektiven erschloss – sinnbildlich auch für das Ziel des Austausches: den Blick weiten, Brücken bauen, Gemeinsamkeit erleben.
Neben dem offiziellen Programm blieb ausreichend Zeit für ein gemütliches Beisammensein in den Gastfamilien. Dabei vertieften sich nicht nur bestehende Freundschaften – es entstanden auch neue. Der Abschied fiel vielen schwer, Tränen flossen, Versprechen auf baldiges Wiedersehen wurden gegeben.
Der Schüleraustausch zwischen dem Collège Jean Rostand Argentan und der Dr.-Ernst-Schmidt Realschule Ebern zeigt einmal mehr, wie lebendig und bedeutend die deutsch-französische Freundschaft ist. Ebern freut sich schon jetzt auf das nächste Kapitel dieser wertvollen Partnerschaft.
Zum großen Abschlussfest mit riesigem Buffet in der Mensa des Gymnasiums waren alle am Austausch beteiligten Schülerinnen und Schüler, deren Lehrkräfte und Gastfamilien eingeladen - dazu gab es in der Aula des Gymnasiums Musik zum gemeinsamen Tanzen. Yannick Lerouxel, Deutschlehrer am Collège Jean Rostand in Argentan (Mitte) sprach die Worte zum Abschied: „Es ist wichtig, dass man über die Grenzen des eigenen Landes hinausschaut und zusammenkommt. Nur durch das gegenseitige Kennenlernen kann man den Frieden in Europa sichern. Bitte setzt euch dafür ein.“
Normannen erobern Ebern – Ein gar herzlicher Widerhall des Schüleraustausches
Im Monde des Maii, anno Domini 2025, ward die Stadt Ebern abermals Zeuge eines gar freundlichen Einfalls aus dem fernen Frankreich. Vom ehrwürdigen Collège Jean Rostand zu Argentan kamen junge Seelen, gleich einer fröhlichen Schar reisender Normannen, um ihre deutschen Gesellen der Dr.-Ernst-Schmidt-Realschule zu besuchen und die altehrwürdige Städtewelt Frankens zu erkunden.
Seit dem Jahre des Herrn 2018 stehet die Bande der Freundschaft zwischen den beiden Schulen – ein Pakt, gegründet in friedlicher Absicht, getragen vom Geiste der deutsch-französischen Eintracht. Und siehe: Was einst in Briefen und digitalen Boten begann, ward nun von Antlitz zu Antlitz gestärkt.
Die wackere Gesandtschaft durchschritt die gepflasterten Gassen Bambergs, bestaunte die steinernen Wunder zu Würzburg und ward vom kaiserlichen Antlitz Nürnbergs tief beeindruckt. Auch der Baumwipfelpfad zu Ebrach ward erklommen – hoch oben wandelten sie, gleich Falken im Geäst, mit Blick auf die Kronen des Steigerwaldes.
Bei festlichen Tafeln, heiteren Spielen und täglichem Austausch der Zungen beider Länder wuchs, was zuvor zart keimte: wahre Freundschaft. Lachen ward gehört in zwei Sprachen, und der Abschied fiel schwer, als die Gäste gen Westen zogen.
So möge man verkünden: Der Geist der Gemeinschaft lebet, über Grenzen hinweg. Was einst Schlachtfeld war zwischen Nationen, ist nun ein Ort der Begegnung – und Ebern, die gastfreundliche Stadt, war einmal mehr Herberge dieser guten Sache.
Gott gebe, dass diese Bande noch viele Jahr’ bestehe und neue Seelen die Reise antreten, auf dass Europa in Eintracht blühe wie der Lindenbaum im Mai.
Text: Heidi Hauguth; Fotos: Anja Kilian