Abschlussfahrt der zehnten Klassen nach Berlin -

Eine Reise zwischen Geschichte, Großstadtluft und ganz viel Orientierungslosigkeit
TAG 1
In aller Früh - also um 8:00 Uhr - startete unser Abschlussjahrgang in Ebern Richtung Hauptstadt. Nach einer sechsstündigen Busfahrt, in der abwechselnd geschlafen, gelacht und versucht wurde, die perfekte Sitzposition zu finden, erreichten wir gegen 14:00 Uhr das zentral gelegene A&O Hostel in Berlin Mitte. Dort bezogen wir unsere Zimmer, die uns sofort das echte Großstadtleben vermittelten: kompakt, funktional und mit einer Geräuschkulisse, die an ein lebendiges Ökosystem erinnerte.
Kaum angekommen, begann für uns schon das erste Abenteuer: Eine Stadtrallye. Die Aufgabe: Berlin auf eigene Faust entdecken, bestimmte Orte finden und den Lehrkräften Fotobeweise schicken. Theoretisch eine nette Aufgabe, um einen ersten Einblick von der Stadt zu bekommen. Praktisch führte diese Herausforderung dazu, dass einige Gruppen bemerkenswert kreative Routen wählten, die so garantiert nicht auf dem Plan standen. Dennoch gelang es den meisten, die gesuchten Orte zu finden und ein lustiges Foto zu schießen. Mit Hilfe von Google-Maps schaffte es schließlich auch die letzte Gruppe wieder zurück ins Hostel. Treffpunkt war jeden Abend um 22:00 Uhr im Hostel.
TAG 2
Der zweite Tag führte uns zur Gedenkstätte Sachsenhausen, ein ehemaliges Konzentrationslager. Dort erhielten wir eine beeindruckende und zugleich bedrückende Führung. Wir erfuhren viel über die Rolle Sachsenhausens während der NS-Zeit, über die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen und über die vielen Menschen, die dort durch Hunger, Krankheit oder Misshandlungen starben. Für uns alle war dieser Besuch ein sehr bewegender und wichtiger Programmpunkt.
Als Kontrastprogramm folgte am Nachmittag eine Bootsfahrt auf der Spree. Perfekt, um Berlin aus einer anderen Perspektive zu sehen und mehr über die Stadt zu erfahren, ebenso perfekt, um festzustellen, dass manche durchaus in der Lage sind, auf einem Boot einzuschlafen. Die Zeit danach wurde jedem selbst zur Verfügung gestellt, was uns die Möglichkeit gab, die Restaurants auszutesten oder shoppen zu gehen.
Als Abendprogramm besuchten wir teilweise die Oper oder alternativ ein Theaterstück. Hierfür sollten wir uns alle schick anziehen, um angemessen aufzutreten.
TAG 3
Am dritten Tag stand zuerst ein Besuch im Bundestag an. Wir bekamen einen interessanten Vortrag über die Aufgaben, die Arbeitsweise und den Aufbau des Deutschen Bundestags. Danach durften wir uns selbstständig umschauen und sogar hoch zur berühmten Glaskuppel des Reichstagsgebäudes fahren, von der man eine eindrucksvolle Aussicht über Berlin hat.
Später stand etwas ganz anderes auf dem Programm: Ein Besuch im Berliner Dungeon. Diese Mischung aus Gruselshow, Berliner Geschichte und spektakulären Effekten brachte uns nicht nur zum Staunen, sondern offenbarte auch, wie laut der ein oder die andere schreien kann, wenn plötzlich jemand aus der Dunkelheit springt.
TAG 4
Unser letzter voller Tag in Berlin begann mit einer Führung durch die Gedenkstätte Hohenschönhausen, ein ehemaliges Stasi-Gefängnis. Die Führung übernahm Mario Röllig, der dort in jungen Jahren selbst inhaftiert war. Seine persönliche Geschichte war erschütternd und bewegend zugleich. Sie machte uns deutlich, wie nah die Ereignisse der DDR-Vergangenheit eigentlich noch sind. Der Besuch hinterließ bei uns allen einen bleibenden Eindruck.
Zum Abschluss unseres Berlin-Abenteuers ging es ins Madame Tussauds - Eine Ausstellung mit Weltstars aus Wachs, welche zum Teil echter aussahen, als wir nach vier Tagen Großstadttrubel. Von berühmten Schauspielern über Sportlegenden bis hin zu bekannten Politikern war dort alles vertreten. Viele nutzten die Gelegenheit, um lustige Fotos mit den Promis zu machen, denn so eine Gelegenheit bot sich schließlich nicht alle Tage.
TAG 5
An Tag 5 ging es für uns nach dem Frühstück wieder mit dem Bus nach Hause. Der Geräuschpegel war deutlich niedriger als auf der Hinfahrt - offenbar hatte Berlin seine Wirkung nicht verfehlt.
Unsere Abschlussfahrt nach Berlin war eine abwechslungsreiche Mischung aus Geschichte, Kultur, Großstadtflair, Spaß und vielen neuen Erinnerungen. Sie hat uns als Jahrgang näher zusammengebracht und unseren Blick auf historische Ereignisse, Politik und das Leben in einer Millionenstadt erweitert. Es waren vier unvergessliche Tage, in denen nicht nur den ganzen Tag einem Programm gefolgt wurde, stattdessen hatten wir massenhaft Freizeit, um uns einen eigenen Eindruck von Berlin zu machen. Für diese gelungene Abschlussfahrt sind wir unseren Lehrerinnen und Lehrern, die dies monatelang organisierten, sehr dankbar.
Text: Anna-Lena Vollert (10 B)
Fotos: Clarissa Hain, Manuel Schober, Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen

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